Die Renaissance manifestiert sich in der deutschen Literatur durch eine intensive Auseinandersetzung mit klassischen Idealen und einer Hinwendung zur Natur. Diese kulturelle Blütezeit im 15. und 16. Jahrhundert prägt die Literatur durch die Wiederentdeckung antiker Werke und die Aufnahme klassischer Formen. Dichter wie Hans Sachs adaptieren klassische Stilmittel und setzen sich mit humanistischen Idealen auseinander. Die literarische Renaissance fördert eine breitere Verwendung der Volkssprache und eine Betonung individueller Kreativität. Die Autoren dieser Zeit, inspiriert von den antiken Epochen, tragen zur Entfaltung eines neuen literarischen Selbstverständnisses bei, das die Grundlage für zukünftige Entwicklungen bildet.

Die Antike hat eine immense Bedeutung für die deutsche Literatur, insbesondere während der Humanismus-Phase. In dieser Epoche erlebte die Wiederentdeckung antiker Schriften und Ideale einen Höhepunkt. Humanistische Gelehrte wie Erasmus von Rotterdam vertieften sich in antike Texte, wodurch eine Renaissance klassischer Formen und Themen in der deutschen Literatur begann. Die Antike beeinflusste nicht nur den Stil, sondern auch die inhaltliche Ausrichtung. Diese Rückbesinnung auf antike Werte förderte eine differenzierte Sprachgestaltung und prägte das literarische Schaffen nachhaltig. Die Auseinandersetzung mit der Antike ist ein wesentlicher Bestandteil der deutschen Literaturgeschichte, der bis heute in verschiedenen Formen nachwirkt.

Das Mittelalter prägt die deutsche Literatur durch eine Vielzahl von epischen Werken, darunter das Nibelungenlied und die Minnesang-Tradition. Ritterliche Tugenden, höfische Liebe und religiöse Motive sind prominent, wobei Autoren wie Gottfried von Straßburg und Walther von der Vogelweide herausragen. Die Mystik, repräsentiert durch Meister Eckhart, beeinflusst die geistliche Prosa. Mären und Schwänke bieten Einblicke in das alltägliche Leben. Die Reformation hinterlässt ihre Spuren, mit Martin Luther als bedeutendem Schriftsteller. Die barocke Epoche zeigt das Interesse an Allegorien und Metaphern. Insgesamt spiegelt die deutsche Literatur des Mittelalters die Vielfalt sozialer, religiöser und kultureller Strömungen wider.

Die Aufklärung in der deutschen Literatur, im 18. Jahrhundert, zeichnet sich durch die Betonung von Vernunft, Fortschritt und Wissen aus. Autoren wie Gotthold Ephraim Lessing und Immanuel Kant propagieren die Anwendung des rationalen Denkens, um gesellschaftliche, politische und moralische Fragen zu lösen. Die Literatur dieser Zeit reflektiert kritisch die Autorität von Kirche und Monarchie und setzt sich für individuelle Freiheit und Toleranz ein. Satirische Schriften, wie die Werke von Jonathan Swift, sind charakteristisch für diese Ära. Die Aufklärung trägt entscheidend zur intellektuellen Emanzipation bei und beeinflusst die Entwicklung der deutschen Literatur nachhaltig.