Schlechte Schulnoten: Welche Maßnahmen sind hilfreich und notwendig?

Eine Fünf in Mathematik oder sogar eine Sechs in Deutsch. Schlechte Schulnoten lösen bei Eltern meistens große Sorgen und Bedenken aus: Ist mein Kind in der Schule überfordert? Muss es vielleicht sogar die Schulform wechseln? Was kann ich tun, um mein Kind zu unterstützen? Vor allem dann, wenn die schlechten Schulnoten gehäuft vorkommen, besteht auch tatsächlich Handlungsbedarf. Wir geben Ihnen eine Orientierung über mögliche Maßnahmen und wichtige Empfehlungen zu schlechten Schulnoten.

Schulnoten und Intelligenz: Kein kausaler Zusammenhang

Zunächst möchten wir unbedingt darauf hinweisen, dass Schulnoten kein Ausdruck der Intelligenz eines Kindes sind. Schulnoten sagen lediglich aus, wie gut ein Kind an diesem Tag und in diesem Moment einen schriftlichen Test ausfüllen wollte oder konnte. Häufig erhalten sogar hochbegabte Kinder in bestimmten Fächern eine schlechte Note. Die Gründe für schlechte Noten sind vielfältig: Lernblockaden, Desinteresse, schwierige Lebensphasen, Faulheit, Lernverweigerung oder auch einfach ein schlechter Tag oder ein schlechter Monat. Deshalb ist ganz wichtig: Ein Schüler oder eine Schülerin, die eine schlechte Note erhält, ist auf keinen Fall dumm.

Ursachenforschung: Die Lösung braucht zunächst den Grund

Verständlich sind Ihre Sorgen aber trotzdem. Schließlich möchten Sie eine gute Schulausbildung für Ihr Kind und haben Angst, dass es den Anschluss verliert. Bei der ersten schlechten Note dürfen Sie dennoch erstmal gelassen bleiben. Vielleicht war es einfach ein Ausrutscher? Besprechen Sie mit Ihrem Kind den Test und fragen Sie, was los war. Vielleicht hat das Kind selbst eine Erklärung? Kommen dann aber gehäuft schlechte Noten vor, dann dürfen Sie tätig werden. Der erste Schritt dabei ist in jedem Fall die Ursachenforschung. Denn wer ein Problem lösen möchte, braucht zunächst die Ursache. Damit Sie diese herausfinden, empfehlen wir folgende Schritte:

1. Sehen Sie sich die benoteten Arbeiten Ihres Kindes genau an. Was erkennen Sie? Waren Wissenslücken vorhanden oder hat die Zeit nicht ausgereicht? Wurden die Aufgaben scheinbar nicht richtig verstanden oder sieht es vielleicht sogar nach einer Verweigerung aus?

2. Sprechen Sie mit Ihrem Kind. Fragen Sie direkt, was die Gründe für die schlechten Noten sind. Manchmal können Kinder als Experten für Ihre Schulsituation ganz gut reflektieren, warum die Schulnoten gerade so schlecht sind.

3. Sprechen Sie mit dem Lehrer oder der Lehrerin Ihres Kindes. Besuchen Sie dazu die Sprechstunde oder telefonieren Sie. Wie schätzt die Lehrkraft die Situation ein und welche Gründe sieht diese? Wie besorgniserregend sind die Schulnoten?

Ein gemeinsamer Weg: Die Lösung gelingt nur als Team

Wenn die Ursachen für das Absinken der Schulnoten gefunden sind, geht es an die Problemlösung. Ganz klar ist dabei: Das Problem lässt sich nur als Team lösen. Das bedeutet, dass Sie alleine keine Maßnahmen finden werden, die wirksam ist, wenn Ihr Kind dabei nicht mitarbeitet. Deshalb sollte der Lösungsversuch in beiderseitigem Einverständnis stattfinden. Bei jüngeren Kindern ist das meist weniger ein Problem als bei älteren Kindern, zum Beispiel in der Pubertät. Versuchen Sie im Zweifel einen Kompromiss zu finden oder arbeiten Sie mit positiver Verstärkung, also mit Lob und Belohnung. Vielleicht kann ein Wunsch des Kindes als Belohnung in Aussicht gestellt werden, wenn es mitarbeitet und zum Beispiel die Lernhilfe in Anspruch nimmt.

Wichtig: Die Belohnung erhält das Kind aber dafür, dass es sich bemüht. Ob die Noten sich verbessern oder nicht, ist eine andere Frage. Belohnt wird aber bereits die Anstrengung und Bereitschaft, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

 

Lösungsstrategien: Diese Ansätze können helfen

Wenn Sie die Ursache gefunden haben, versuchen Sie aus folgenden Lösungsstrategien die richtige für sich und Ihr Kind herauszufinden:

Gemeinsames Lernen

Vereinbaren Sie, dass Sie regelmäßig und in jedem Fall vor einem Test gemeinsam lernen. Fragen Sie ihr Kind ab, üben Sie jeden Tag ein paar Minuten oder helfen sie ihm beim Auswendiglernen. Verwenden Sie dazu gerne auch fertiges Übungsmaterial. Die Lehrkraft kann Ihnen mit Sicherheit Tipps geben, welche Übungshefte geeignet sind.

Lernstrategien aneignen

Manche Kinder wissen überhaupt nicht, wie man richtig lernt. Sie lesen sich die Vokabeln zum Beispiel einfach nur durch oder verzweifeln daran, ein Gedicht auswendig lernen zu müssen. Dazu können Sie wichtige Lernstrategien beibringen: Karteikarten, Vokabel-Apps, Schaubilder, Reimkreuze und vieles mehr können das richtige Lernen unterstützen.

Lernhilfe von professionellen Anbietern

Wenn Sie selbst Ihrem Kind nicht helfen können oder Sie dabei zu oft in Konflikte geraten, sollten Sie über eine professionelle Nachhilfe nachdenken. Je nach Anbieter lernen die Kinder im Einzel- oder Gruppensetting und schließen dabei Wissenslücken und verfestigen Lernstrategien.

Lernbehinderungen ausschließen

Wenn die Lehrkraft oder Sie selbst den Eindruck haben, dass ernsthafte Lernschwierigkeiten (Dyskalkulie, Legasthenie, Konzentrationsstörungen) im Raum stehen, dann sollten Sie dies abklären lassen. Ein Kind mit Legasthenie kann zum Beispiel tausendfach die Rechtschreibung mit Ihnen üben, sie wird sich durch die Lernbehinderung nicht verbessern. Kinder mit solchen Schwierigkeiten sollten möglichst bald von Druck befreit werden und eine entsprechende Lerntherapie und Förderung erhalten. Nehmen Sie zu diesen Themen auch die schulpsychologische Beratung an der Schule Ihres Kindes in Anspruch.

Einen Schulwechsel erwägen

Ist Ihr Kind beispielsweise am Gymnasium und hängt dem Schulstoff deutlich hinterher, kann ein Schulwechsel in Betracht gezogen werden. Dies sollte vor allem dann überlegt werden, wenn die schlechten Schulnoten bereits über längere Zeit bestehen, das Kind insgesamt überfordert wirkt und die Noten trotz fleißigem Lernen nicht besser werden. Ein Kind sollte aus pädagogischer Sicht immer noch genug Zeit für Freunde und Freizeit haben und nicht nur dem Thema Schule hinterherhecheln.

Faulheit und Demotivation besiegen

Liegen die Gründe für die schlechten Zensuren in diesem Themenbereich, dann helfen nur Motivation und klare Ansagen. Motivation gelingt häufig am besten über positives Verstärken, wie oben bereits beschrieben. „Wenn du bis Weihnachten fleißig lernst und dir Mühe gibst, dann bekommst du das gewünschte Videospiel“ oder „Wenn du bis Ostern die Nachhilfe ernst nimmst und hingehst, dann machen wir den Ausflug in das Spaßbad“ Klare Ansagen wie „Partys am Wochenende laufen nur, wenn die Schulsachen der Woche erledigt wurden“ sind vor allem in der Pubertät notwendig.

Fazit: Mit Geduld und Ruhe ans Ziel

Bei all diesen Maßnahmen ist eines besonders wichtig: Bewahren Sie die Ruhe und bleiben Sie möglichst gelassen. Insbesondere, wenn Ihr Kind selbst unter den schlechten Schulnoten leidet, sollte es Sie als Partner an der Hand haben. Ihrem Kind ist dann nämlich nicht mit Schimpfen oder Druck geholfen, sondern mit gemeinsamen Maßnahmen. Solange Ihr Kind freiwillig mitarbeitet, ist wirklich viel möglich und Sie können mit Ihrem Kind gemeinsam Lösungswege einschlagen. Sorgen Sie dabei aber auch für genügend Ausgleich durch Sport, Bewegung und Freundschaften, damit ihr Kind in anderen Bereichen Selbstbewusstsein aufbaut und ausgelassen sein kann. Arbeitet Ihr Kind nicht mit, ist gerade in der Pubertät oder verweigert sich aus anderen Gründen, dann sind mehr Strenge und klare Ansagen nötig. Trotzdem ist auch hier wichtig, dass Sie sich eine Beziehung zu Ihrem Kind erhalten und nicht alle Türen durch zu viel Druck schließen. Nehmen Sie in diesen Lebensphasen gerne auch eine Erziehungsberatungsstelle in Anspruch, damit auch Sie Hilfe erhalten.

Buche jetzt deinen Nachhilfefuchs für die Grundschule

Erhalte Nachhilfe in der Grundschule, welche an dein Lerntempo angepasst wird.

Verfügbar für die Fächer: Deutsch, Mathematik, Heimat- und Sachkunde und viele weitere!

Loading